Politik, Verwaltung und Küchenleitungen aus dem Landkreis Ravensburg informierten sich bei der Initialveranstaltung
„Mehr Bio in die Großküchen der Region“ der Initiative BioBitte über den Einsatz von Bio-Produkten in der
Außer-Haus-Verpflegung.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Verwaltungen, Kreis- und Gemeinderäten sowie öffentlichen Einrichtungen mit
Gemeinschaftsverpflegung aus dem Landkreis Ravensburg kamen am Mittwoch, dem 21. April 2021, bei einer digitalen Initialveranstaltung der
bundesweiten Initiative „BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen“ des Bundesministeriums für
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Bio-Musterregion Ravensburg miteinander ins Gespräch. Die rund 30 Teilnehmenden
diskutierten und informierten sich bei
der Veranstaltung darüber, wie sich der Anteil der eingesetzten Bio-Lebensmittel in den Einrichtungen der Außer-Haus-Verpflegung
(AHV) des Landkreises erhöhen lässt.
Der Landkreis Ravensburg gehört zu den vier ersten Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg und hat mit rund 17 Prozent einen
überdurchschnittlich hohen Bio-Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Trotz vorhandener Produktions- und
Verarbeitungsbetriebe ist der Einsatz von Bio-Produkten in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung bisher wenig verbreitet. Damit
sich dies ändert, hat der Ausschuss für Finanzen, Beteiligung und Kreisentwicklung des Landkreises Ravensburg Ende April
beschlossen, dass der Anteil ökologischer Lebensmittel in kreiseigenen Einrichtungen und Einrichtungen, an denen der Landkreis
beteiligt ist, bis 2030 auf 50 % erhöht werden soll.
Die BioBitte-Initialveranstaltung konnte mit Impulsvorträgen und Diskussionsrunden den Entscheidungsbefugten vor Ort im Vorfeld dieser
Entscheidung Informationen zum Einsatz von Bio-Lebensmitteln in der AHV an die Hand zu geben und schaffte Raum für gemeinsame
Gespräche und Vernetzung.
Mit Nachdruck zu mehr Bio in öffentlichen Küchen
„Ich bin begeistert, insbesondere von den Rückmeldungen und dem Austausch, und habe den Eindruck, dass die
BioBitte-Veranstaltung bei vielen Teilnehmenden neue Impulse und Anregungen für den Weg zu mehr Bio in der Großküche
geliefert hat“, sagte Katharina Eckel von der Bio-Musterregion Ravensburg. „Viele Ideen und Anregungen werden auch die
zukünftige Arbeit der Bio-Musterregion begleiten. Es freut mich ganz besonders, dass auch so viele Teilnehmende aus verschiedensten
Gremien der Regionalpolitik
dabei waren und wir dem Thema auch hier Nachdruck verleihen konnten“, ergänzte die Regionalmanagerin. Kathrin Seidel von der
Öko-Modellregion Paartal bewies in ihrem Impulsvortrag, dass BioBitte gute Starthilfe leisten kann und teilte ihre Erfahrungen. Im
Sommer 2020 hatte BioBitte dort ebenfalls eine Initialveranstaltung durchgeführt. Nur vier Monate später fasste der Kreistag
Aichach-Friedberg Beschlüsse für verbindliche Bio-Anteile.
„Die BioBitte-Veranstaltung in Ravensburg kam genau zum richtigen Zeitpunkt für die richtige Zielgruppe“, schlussfolgerte
Andreas Greiner vom Veranstalter und BioBitte-Regionalpartner ÖKONSULT. Die intensiv geführte Diskussion der Teilnehmenden habe
das große Interesse am Thema verdeutlicht. Es sei erkennbar geworden, dass es auch in einer Region mit viel Öko-Landbau und stark
aufgestellten Betrieben immer noch Potenziale in den regionalen Wertschöpfungsketten gibt. „Wenn die Kommunen die Bio-Nachfrage
für die Gemeinschaftsverpflegung bündeln, kann dies zum Schlüsselfaktor für die Stärkung und Etablierung neuer
Wertschöpfungsketten werden“, erklärte Andreas Greiner.
Hintergrund
Mit BioBitte werden Entscheidungsbefugten aus Politik, Verwaltung, Vergabewesen und Verzehreinrichtungen Möglichkeiten aufgezeigt,
wie der Einsatz von mehr Bio in der AHV öffentlicher Küchen angestoßen und vorangetrieben werden kann. Die Förderung
des Einsatzes von Bio-Produkten in der AHV ist Teil der Zukunftsstrategie ökologischer Landbau (ZöL) des Bundesministeriums
für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). BioBitte wird im Auftrag des BMEL im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer
Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) durchgeführt.
Die Initiative BioBitte bietet Hintergrundinformationen und Handlungshilfen, um die Umstellung auf mehr Bio-Lebensmittel zu erleichtern und
ermöglicht Akteuren, bei lokalen und überregionalen Veranstaltungsformaten in Austausch zu treten. Die Angebote von BioBitte
adressieren sowohl die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, Mitarbeitende in Fach- und Vergabereferaten als auch die
Küchenleitungen.
Unter www.bio-bitte.info finden
Interessierte regelmäßig aktuelle Informationen, Wissenswertes und praktische Tipps.