Agrarforschung
Forschungsvorhaben "Entwicklung von Hybridroggen mit Resistenz gegen Ährenfusarium und Toxinakkumulation "
Dr. Thomas Miedaner, Universität Hohenheim, Landessaatzuchtanstalt
Problemstellung
Ährenfusariosen können bei feucht-warmer Witterung zur Blüte zu Ertragsverminderung, Qualitätseinbußen und einer Kontamination mit Mykotoxinen, vor allem Deoxynivalenol (DON), führen. Fungizide haben nur eine Teilwirkung gegen den Befall mit Ährenfusariosen. Deshalb steht die Vorbeugung durch pflanzenbauliche und züchterische Maßnahmen im Vordergrund der Bekämpfungsstrategie.
Ziel
Im vorliegenden Projekt soll die genetische Variation aktueller Zuchtpopulationen untersucht sowie weitere wichtige populationsgenetische Parameter, wie etwa die Größe der Genotyp x Umwelt-Wechselwirkung, erarbeitet werden.
Untersuchungsmethode
Dazu wurden 1999 360 Dreiweghybriden in Hohenheim und 288 Dreiweghybriden auf dem Oberen Lindenhof, Schwäbische Alb, angebaut und künstlich mit Fusarium culmorum inokuliert. Als Merkmale wurden eine mehrfache Befallsbonitur, der Ährenertrag relativ zur nicht-inokulierten Kontrolle und bei ausgewählten Prüfgliedern der DON-Gehalt im Korn erfaßt.
Ergebnisse
Der Infektionsdruck entsprach etwa der Stärke einer natürlichen Infektion, wie sie zuletzt bei Roggen und Weizen 1998 beobachtet wurde.
Zwischen den Dreiweghybriden in den einzelnen Experimenten gab es signifikante Unterschiede in der Anfälligkeit gegenüber Ährenfusariosen.
Die Resistenz wird quantitativ vererbt, d.h. die Prüfung von Nachkommen ergab eine kontinuierliche Verteilung der Anfälligkeit. An deren Zustandekommen sind in der Regel viele Gene beteiligt, die additiv zusammenwirken. Es gibt zur Zeit keinen Genotyp, der nicht befallen wird. Neben der Witterung hatte der verwendete Tester einen erheblichen Einfluß auf die Infektionsstärke.
Höher ingezüchtete Bestäuber zeigten erwartungsgemäß eine höhere Varianz zwischen den Hybriden.
Die Resistenz ist stark umweltabhängig, wie diese Versuchsserie deutlich zeigte. Deshalb müssen die Prüfungen an verschiedenen Orten/Jahren durch-geführt und umweltstabile Kandidaten ausgewählt werden. Dies begrenzt den Selektionserfolg, da bei einem festen Budget des Züchters eine mehrortige Resistenzprüfung mit künstlicher Inokulation die Selektionsintensität reduziert.
In unselektiertem Zuchtmaterial, wie in vorliegendem Falle, ist eine größere genetische Variation vorhanden als zwischen den mitgeprüften, zugelassenen Sorten. Dies und die Art der Vererbung läßt eine rekurrente Selektion zur schrittweise Erhöhung des Resistenzniveaus aussichtsreich erscheinen.
Literatur
Siehe Abschlußbericht
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