Page 50 - Heft_3_2022_Biodiversität
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Gartenbau und Sonderkulturen



































          Bernhard Reisch


          Tag der offenen Gartentür – ein Beitrag zur Förderung

          der Gartenkultur und der Biodiversität




          Am letzten Sonntag im Juni findet in vielen Bundesländern traditionell der „Tag der offenen Garten-
          tür“ statt. Gartenbesitzer*innen öffnen an diesem Tag ihre Gärten und gewähren einen Einblick in
          häufig von außen nicht sichtbare Gärten verschiedenster Art. In Baden-Württemberg ist der Landes-
          verband für Obstbau, Garten und Landschaft (LOGL), der Dachverband der Obst- und Gartenbauver-
          eine, der ideelle Träger dieser Initiative. Der Enzkreis beteiligt sich alle 2 Jahre in Kooperation mit der
          Stadt Pforzheim und dem Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine an dieser Aktion.


          Bild 1: Ziergarten mit Gestaltungs-  nteressierte Besucher*innen können durch   falt, liebevoll, gelegentlich nahezu professio-
          elementen aus Naturstein und   Idie Gartenbesuche Eindrücke, Anregungen   nell kombiniert und aufeinander abgestimmt
          rustikalen Dekorationselementen;   und Tipps aus erster Hand zur Gestaltung des   und je nach Geschmack mit Kunstobjekten
          Quelle: Bernhard Reisch
                                   eigenen Gartens erhalten. Die offenen Gär-  abgerundet. Die Organisatoren sehen in die-
                                   ten sind thematisch sehr vielseitig und reichen   sem Angebot nicht nur einen wichtigen Bei-
                                   von klassischen Nutzgärten mit hohem An-  trag zum Erhalt und zur Förderung der Gar-
                                   teil an Gemüse- und Beerenkulturen, über   tenkultur sondern auch zur Förderung der
                                   Ziergärten mit großer Artenvielfalt durch   Biodiversität. Mit dieser Aktion soll bewusst
                                   Verwendung von Gehölzen und Stauden bis   ein Zeichen gegen den Trend der Gartenver-
                                   zu ausgesprochenen Naturgärten mit über-  siegelung mit Pflaster und Schotter gesetzt
                                   wiegend heimischen Pflanzenarten. Techni-  werden.
                                   sche Gestaltungselemente, wie Stützmauern,
                                   interessante Wege- oder Flächenbeläge bis
                                   hin zu Schwimmteichen sind selbstverständ-  Gärten zum Nachahmen
                                   lich auch vertreten. Die teilnehmenden
                                   Gartenbesitzer*innen haben meist sehr hohe   Im Gegensatz zu Gartenschauen steht bei
                                   Ansprüche an die Gestaltung und Bepflan-  diesen Gartenbesuchen das Erleben von Gär-
                                   zung ihres Gartens. Typisch für die Teilneh-  ten im Mittelpunkt, die maßstäblich dem ei-
                                   mergärten ist deshalb eine große Artenviel-  genen  Garten  entsprechen,  die  inhaltlich



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