Page 36 - Heft_3_2022_Biodiversität
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Betrieb und Markt
zern gingen. Dabei ließen sich über Angebote
für Einzelreisende die Aufmerksamkeit für
Gruppen erzeugen. „Suche Dir Partner oder
rege Kooperationen an. Gewinne Einheimi-
sche und Gäste mit unkomplizierten Angebo-
ten!“ Als Beispiel stelle er die Vinotheken
Tour-Tickets vor, die in anderen Regionen
mit anderen Angeboten aufgebaut werden
könnten – wenn sich Anbieter vernetzen. Au-
ßerdem sei wichtig: „Erschließe internationa-
le Gäste-Potenziale und/oder eine andere
Jahreszeit für Dich!“: Ziel sei es, Gäste mit
attraktiven Ideen zu gewinnen, die in der ei-
genen Region abseits der Hauptreisezeit lä-
gen. In Volkach wurde daraus „Winterzeit ist
Mainschleifenzeit – 7 Erlebnis-Tipps für die
kalte Jahreszeit“ entwickelt. Zuletzt wies
Marco Maiberger darauf hin: „Die Marke-
tingwege sind wichtig! Suche Dir Vertriebs-
plattformen – Lass es Dich auch etwas kos-
Bild 3: Podiumsgespräche über Tipps, wie erlebnisorientierte Angebote ziel- ten! Warum wirbt Kinderschokolade immer
besondere und erlebnisreiche gruppengerecht und attraktiv gestaltet wer- noch?“ Regelmäßiges Bewerben sei wichtig
Angebote auf dem Bauernhöfen, den könnten. Er forderte auf: „Stimme Dein und am einfachsten mit Partnern. Die Touris-
bei Kräuterführungen oder von
Winzerin machten Mut. „Setzen Angebot auf die Reiseanlässe der Gäste in tinformationen hätten zahlreiche Plattfor-
Sie Ihre Ideen um“. Deiner Heimatregion ab. Warum kommt man men, ob analog oder digital, über die sie auch
eigentlich zu uns?“ Über diese Anlässe wür- Erlebnisangebote gerne bewerben könnten.
den die Touristinformationen gerne Auskunft Er forderte auf, auf ihn oder Kolleginnen
geben, ebenso über die Gästetypen die in die und Kollegen zuzugehen.
Region kommen. Reiseanlässe seien die Suche
nach Naturerlebnissen, aber auch Freizeitak-
tivitäten oder Veranstaltungen. Er machte Besondere Führungen und Digitale
deutlich: „Individuell, zeitgemäß, flexibel und Angebote zu Garten-Wein-Bauernhof
verbindend muss das Angebot sein!“ Ange-
bote in seiner Region griffen beispielsweise Die Weingästeführerin Barbara Baumann,
die zunehmende Individualisierung durch Weinerlebnis Franken e.V., Kräuterführerin
Bild 4: Die Digitalisierung hat hier Angebote für Einzelreisende auf. Busgrup- Stefanie Roßmark, Rödelsee, sowie Erlebnis-
Einzug gehalten und kommt auch pen seien zukünftig weniger die Zielgruppe bauer Frank Stierhof aus Dornheim stellten
bei den Teilnehmenden zum
Einsatz. als Einzelne, die z. B. auf Stippvisite bei Win- ihre Ideen vor, die Kunden mit besonderen
Führungen zu erreichen (Bild: 3). Die Mög-
lichkeiten digitaler Angebote zu Führungen
auf dem Bauernhof oder beim Winzerhof
präsentierten die Erlebnisbäuerin Kathrin
Ranninger mit ihrem Beitrag „Bauernhof to
go“ und die Winzerin Andrea Wirsching mit
ihrer „Online-Weinprobe“. Diese waren zum
Teil auch eine Anpassung an die besondere
Situation der vergangenen Jahre, um erlebni-
sorientierte Angebote über Distanz oder mit
Abstand durchführen zu können. Die Her-
ausforderung dabei ist, dass diese Angebote
alle emotional, authentisch und wahr für die
Kunden sind. Helena Götze, Bayern Touris-
mus Marketing GmbH, zeigte die Möglich-
keiten der zeitgemäßen Ansprache von Kun-
den über digitale Angebote auf (Bild 4).
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