Page 41 - Heft_3_2022_Biodiversität
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Pflanzen- und Tierproduktion
Hintergrund: Eckdaten des Praxisversuchs:
Der Anbau von Zwischenfrüchten Finanzierung MLR: Ökologieprogramm
• ist in Wasserschutzgebieten mit erhöhter Nitratbe- Laufzeit: 2014 - 2017
lastung gemäß Schutzgebiets- und Ausgleichsver- Konzeption: LTZ Augustenberg, Referat 12, SG Wasserschutz und Re-
ordnung (SchALVO) vorgeschrieben. gierungspräsidien, Ref. 33, Wasserschutzkoordination
Versuchsbetreuung durch die Wasserschutzberatung an 27 Unteren
• wird außerhalb von Wasserschutzgebieten als frei- Landwirtschaftsbehörden in 13 landwirtschaftlichen Vergleichsgebie-
willige Maßnahme über das Förderprogramm für ten
Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) ge- Jährlich wechselnde Standorte (Streulage ohne Wdh.)
fördert.
43 Standorte im Jahr 2014/2015
• ist eine Möglichkeit die EU-Vorgaben zur Vielfältig- 42 Standorte im Jahr 2015/2016
keit (Greening) zu erfüllen. 40 Standorte im Jahr 2016/2017
Ergebnisse Insgesamt war der Bedeckungsgrad 5-6 Wo-
chen nach Saat über alle Jahre und Standorte
bei allen Varianten gut (Abb. 3). Zwischen 60
Bestandsentwicklung und 70 % des Bodens war von der ZF-Mi-
Entscheidend für ein gutes Wachstum der schung bedeckt. Der Anteil an Durchwuchs
Zwischenfrucht sind die Witterungsbedin- und Unkraut war bei der Variante 5 (TG 7
gungen in den Monaten Juli bis September. Aqua) mit 5,1 % signifikant niedriger als bei
Im ersten Versuchsjahr (2014) sind an 6 der Variante 3 (TL AquaPro) mit 6,7 %.
Standorten die Zwischenfruchtbestände auf-
grund von kühler oder zu nasser Witterung
und einer zu späten Saat nicht zufriedenstel-
lend aufgewachsen. Im zweiten Versuchsjahr
(2015) herrschte Trockenheit, wodurch die
Zwischenfrucht spät keimte, danach teilweise
vertrocknete oder nur kümmerlich wuchs.
Auch im dritten Versuchsjahr (2016) be-
stimmte der Niederschlagszeitpunkt und die
Niederschlagsmenge den Erfolg der Etablie-
rung. Dies verdeutlicht folgendes Beispiel
vom Versuchsjahr 2016/2017 an den Ver-
suchsstandorten der ULBs Böblingen und
Main-Tauber-Kreis (Abb. 2):
Am Standort Böblingen ist aufgrund von
Trockenheit im Spätsommer/Frühherbst die
Zwischenfrucht schlecht aufgelaufen. Die
einzelnen Arten stehen in unterschiedlichen
Entwicklungsstadien und sehr heterogen so-
wie nicht flächendeckend auf dem Acker. We-
gen der Trockenheit konnte das Stroh nicht
ausreichend eingearbeitet werden. Das Aus-
fallgetreide bedeckte ca. 15 bis 20 % der
Ackerfläche. Dagegen sind am Standort im
Main-Tauber-Kreis die Zwischenfrucht-Mi-
schungen wegen günstiger Niederschlags-
ereignisse gut aufgelaufen. Die Entwicklung
ist jedoch wegen der Spätsommerhitze leicht
gehemmt gewesen. Senf und Buchweizen er-
reichten die Samenreife. Abb. 1: Standorte des Praxisversuchs FF14-01 im Jahr 2014.
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