Page 42 - Heft_3_2022_Biodiversität
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Pflanzen- und Tierproduktion
Abb. 2: Unterschiedliche Zwischenfruchtbestände durch Trockenheit 2016. Bildquelle: Hammer/ULB Böblingen; Neckermann/ULB Main-Tauber-Kreis
Bodenbedeckung vor Einarbeitung notwendig. Lediglich konnte bei einzelnen
Nach dem Winter, kurz vor der Einarbeitung Mischungen ein Pflanzenteppich entstehen,
der Zwischenfrucht, ist erneut der Bede- der sich teilweise an den Scharen verfangen
ckungsgrad aufgenommen worden, wobei hat. Um das Erosionsrisiko zu minimieren, ist
sich deutliche Jahreseffekte zeigen. Über alle ein hoher Bedeckungsgrad bzw. ein geringer
Jahre und Standorte ist die Variante 3 am bes- Anteil an offenem Boden allerdings wichtig.
ten abgefroren, während V2 noch fast 20 % Die V2 schneidet mit nur etwa 20 % offenen
nicht abgefrorene ZF aufwies (Abb. 4). Be- Boden am Besten ab, während die V1 mit 45
rücksichtigt man den Durchwuchs bzw. Un- % offenen Boden einen deutlich geringeren
kraut, so liegen die Varianten V1, V2, V4 und Erosionsschutz leistet.
V5 bei etwas über 20 % Bodenbedeckung
während die V3 etwas darunter liegt. Eine
Pflanzenschutzmaßnahme im Frühjahr zur Trockenmasse und Stickstoffentzug
Einarbeitung war in keinem Versuchsjahr Anfang November (KW 44) wurde die ober-
irdische Biomasse der Zwischenfrucht beern-
tet. Beim Trockenmasseertrag konnten keine
Abb. 3: Bonitur 1.2 Bedeckungsgrad 5-6 Wochen nach Aussaat der Zwischenfrucht; Quelle: LTZ signifikanten Unterschiede zwischen den Va-
rianten festgestellt werden, es liegen Ertrags-
schwankungen von ca. 15 bis 30 dt/ha je Va-
riante vor (Abb. 5). Beim Stickstoffentzug
(gemessen in der oberirdischen Biomasse)
weisen die leguminosenhaltigen Mischungen
(V2 und V4) einen höheren N-Entzug auf als
die anderen Varianten.
Nitratauswaschungspotential
Die Nitratverläufe über den Herbst-Winter-
Zeitraum über alle Standorte und Jahre zei-
gen, dass alle Zwischenfruchtmischungen das
Auswaschungsrisiko im Vergleich zu einer
Ackerfläche ohne Zwischenfruchtbestand
(V6, teilweise einmalige Stoppelbearbeitung)
deutlich minimieren (Abb. 6). Die Unter-
schiede zwischen den Mischungen sind teil-
weise signifikant. So zeigt sich, dass Anfang
42 Landinfo 3/2022