Page 29 - Heft_3_2022_Biodiversität
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Zu der zweiten Frage, „Sind neben den aus
dem GBB-Projekt vorgestellten Maßnahmen,
weitere wirksame Maßnahmen / Methoden
denkbar, um die GBB-Beratung zu verbes-
sern/ihren Bekanntheitsgrad zu steigern?“
regten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen
eine internationale Vernetzung der Berater
und Beraterinnen an. Unter anderem soll sie
den Besuch verschiedenartiger landwirt-
schaftlicher Betriebe ermöglichen. Außerdem
sahen sie die Schaffung einer länderübergrei-
fenden Wissensplattform als vorteilhaft an.
Daraus leitete sich als dringliche, länderüber-
greifende Frage ab: „Wie können kompetente
Biodiversitäts-Beratungskräfte gefunden wer-
den?“ Hier war die einheitliche Meinung, dass müssen deswegen standardisierte curricu- Bild 2: Die Ergebnisse des
Beratungskräfte so aus- bzw. weitergebildet lare Lehrpläne und Konzepte erarbeitet, Clusterrings als Pinnwand-Bild;
werden müssen – im Idealfall durch ein zerti- Qualifizierungsdienstleister gefunden und Quelle: Dr. Isabelle Heinisch
fiziertes länderübergreifendes und anerkann- Maßnahmen organisiert werden.
tes Qualifizierungsangebot –, dass sie das
breite und sehr hohe fachliche und methodi- 3. Es besteht das Interesse und die Nachfra-
sche Anforderungsprofil erfüllen. ge nach einer länderübergreifenden Wis-
sensplattform zum Thema Biodiversität.
Aus den Ergebnissen können folgende Stra- Das Angebot auf der Plattform soll mög-
tegien/Vorgehensweisen abgeleitet werden: lichst in Abstimmung mit Akteuren aus
den Ländern, Demonetzwerken und den
1. Es besteht weiterhin dringender Hand- Beratungsorganisationen erarbeitet wer-
lungsbedarf im Bereich Biodiversität und den. Dadurch kann eine ziel- und bedarfs-
Bildung nicht nur in Baden-Württemberg, gruppenorientierte Aufbereitung von In-
sondern länderübergreifend. Einerseits halten erfolgen und auf der Plattform
gilt es, für das Thema flächendeckend zu bereitgestellt werden.
sensibilisieren und motivieren, anderer-
seits können durch Vernetzung und Aus- 4. Mit dem Projekt "Gesamtbetriebliche
tausch in diesem Thema Ressourcen ef- Biodiversitätsberatung – Kommunikation
fektiv genutzt und dadurch Kosten ge- und Bildung" im Rahmen des Sonderpro-
spart werden. Darüber hinaus würde eine gramms des Landes Baden-Württemberg
einheitliche Außendarstellung des Themas zur Stärkung der Biologischen Vielfalt
Biodiversität bei den Zielgruppen, insbe- nimmt Baden-Württemberg zusammen
sondere Landwirten, langfristig zu einer mit der Schweiz und Österreich eine Vor-
höheren Akzeptanz führen. reiterrolle in Europa beim Thema Bildung
und Beratung in der Biodiversität ein. Die
2. Es zeichnet sich ab, dass die in den Län- darin umgesetzten Kommunikationsmaß-
dern vorhandenen (auch die B.Z.L.-) Be- nahmen stießen beim internationalen Pu-
ratungskräfte, die für die Biodiversitätsbe- blikum auf große Anerkennung.
ratung zu erwartenden Anfragen nicht
abdecken können. Es müssen daher drin- Wir stehen in Europa erst am Anfang einer
gend zusätzliche Beratungskräfte mittels Transformation der Landwirtschaft hin zu
standardisierter europaweit anerkannter mehr Biodiversität. Deren Erfolg wird maß-
Ausbildungsangebote qualifiziert und ak- geblich durch koordinierte, länderübergrei-
tive Beratungskräfte fortgebildet werden. fende Bildung, Qualifizierung, Beratung und Dr. Isabelle Heinisch
Nur so kann der Beratungsbedarf in die- den damit verbundenen Wissenstransfer be- Projektleiterin
sem wichtigen Themenkomplex quantita- stimmt werden. GBB-Projekt
tiv und qualitativ langfristig gedeckt und Landsiedlung BW
dabei gleichzeitig der Mobilität und Flexi- Weitere Informationen finden Sie unter: Tel: 0711/ 6677 3912
bilität am Arbeitsmarkt Rechnung getra- https://www.lel-web.de/app/id_lms/course/view. isabelle.heinisch@
gen werden. Für die Beraterqualifizierung php?id=348 landsiedlung.de
Landinfo 3/2022 29