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Biodiversität
Dr. Isabelle Heinisch
Biodiversitätsberatung bei der IALB-Tagung 2022
Die IALB-Tagung 2022 fand in Lugo, der ältesten Stadt Galiciens, Spanien statt (ausführlicher Bericht
folgt in der nächsten Ausgabe der Landinfo). Unter dem Motto „Der Weg des Wissens- und Innovati-
onstransfers durch Beratung zu einer nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums“ wurden 6 Fa-
chexkursionen und 12 Workshops angeboten bei denen sich die knapp 200 Teilnehmer aus 20 Ländern
einbringen konnten. Aus Baden-Württemberg nahmen Ernst Berg, Leiter der Landesanstalt für Land-
wirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum Schwäbisch Gmünd (LEL) und Dr. Isabelle Heinisch, Pro-
jektleiterin des Projektes "Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung – Kommunikation und Bildung"
(GBB-Projekt) der Landsiedlung Baden-Württemberg teil. Zusammen leiteten sie den Workshop "Mo-
tivation, Kompetenz und Erfolg in der Biodiversitätsberatung – wie lassen sich diese erreichen?"
ie Erhaltung der Biodiversität ist eine Europa zusammenzutragen und mit den Er-
Dnotwendige und dringliche globale Her- gebnissen auch die Gesamtbetriebliche Biodi-
ausforderung, die durch eine massive gesell- versitätsberatung in Baden-Württemberg vo-
schaftliche Erwartung hinterlegt ist. Der ranzubringen.
Landwirtschaft kommt dabei aufgrund ihrer
anteilig bedeutenden Flächennutzung eine Zwei kurze Beiträge stimmten auf das Thema
maßgebliche Rolle zu. Um die Landwirte bei ein: die Vorstellung des Baden-Württember-
Bild 1: Lugo, die ältesteste Stadt der Umsetzung von biodiversitätssteigernden gischen Beratungssystems in der Gesamtbe-
Galiciens fasziniert mit engen Maßnahmen zu unterstützen, gibt es in der trieblichen Biodiversitätsberatung, sowie die
Gassen und schmucken alten
Fassaden; Quelle: Dr. Isabelle Praxis bereits verschiedene Ansätze, welche bisher im Land unternommenen Maßnah-
Heinisch von finanzieller Unterstützung über Bera- men zur besseren Etablierung der Biodiversi-
tungsangebote bis tätsberatung. Anschließend wurden in vier
hin zur Sensibilisie- Kleingruppen die Erfahrungen der rund 15
rung reichen. Den- Workshop-Teilnehmenden aus der Schweiz,
noch kommt die Österreich und Spanien zu verschiedenen As-
Umsetzung von pekten der Biodiversitätsberatung und zum
biodiversitätsför- Wissenstransfers ausgetauscht (Bild 2).
dernden Maßnah-
men derzeit nur „Wie können Landwirte für das Thema Bio-
langsam voran. Von diversität und die Inanspruchnahme einer
Interesse ist es des- Beratung motiviert werden?“ – Die Antwor-
halb, herauszufin- ten auf diese Frage lauten in kurzen Stichwor-
den, welche Hinde- ten zusammengefasst:
rungsgründe es zu
überwinden gilt und Durch
wie die Unterstüt-
zung der Landwirt- • Information, Information, Information
schaft in Beratung • Fort- und Weiterbildungsangebote für (zu-
und Bildung opti- künftige) Landwirte
miert werden kann. • ein für die Region passendes Beratungsan-
gebot
Ziel des Workshops • Steigerung des Bekanntheitsgrades der Be-
war es deshalb, er- ratungskräfte
folgreiche Maßnah- • (finanzielle) Anreize bei Inanspruchnahme
men in der Umset- der Beratung
zung der Biodiver- • Schaffung eines Demonstrations-Betriebs-
sitätsberatung in netzwerks.
28 Landinfo 3/2022