Page 21 - Heft_3_2022_Biodiversität
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Biodiversität


































       Abb. 5: Beispiel-Datenerfassung im Bestand durch die   Abb. 6: Auszug aus den Verkostungsergebnissen der Studierenden im Rahmen des
       Studierenden im Rahmen des Wildkräuterprojekts   Wildkräuterprojekts 2021/2022 an der LVG Heidelberg.
       2021/2022 an der LVG Heidelberg.

       Bei der Ernte der Kulturen griffen die Studie-  stark polarisieren. Von „Geht überhaupt
       renden  auf  ihren  Erfahrungsschatz  zurück   nicht“ oder „schleimiges Mundgefühl“ über
       und halfen sich gegenseitig durch Diskussio-  „schmeckt nach Gurke“ bis hin zu „schmeckt
       nen und Tipps weiter (Abb. 4). Denn wäh-  super klasse“ war alles dabei und sorgte für
       rend bei einigen Kulturen z.B. die Schnitthö-  reichlich Diskussionsstoff. Denn was solo
       he völlig klar war, gab es wiederum Wildkräu-  „überhaupt nicht genießbar“ war, gab der ein
       ter, bei denen die passende Schnitthöhe nicht   oder anderen Salatmischung „den richtigen
       so eindeutig erschien. Für einige Kulturen   Pep“ (s. Titelbild).
       stand zusätzlich noch ein Wildkräuter-
       Schnittversuch im gleichen Folienhaus als
       Anschauungsmaterial zur Verfügung und so   Analysieren
       konnten auch für das Projekt die letzten Ent-  - Bewertung der Datenlage
       scheidungen zur Schnitthöhe getroffen wer-
       den (Abb. 5).                            Nach der Erfassung aller wesentlichen Para-
                                                meter war es im Klassenzimmer nun wieder
                                                an der Zeit die Daten einzuordnen und zu
         Gustatorisches Geschick                bewerten. Für die Einordnung der Daten
         - Mischungen kreieren                  standen Versuchsberichte aus den Vorjahren
                                                sowie die Internetrecherche zur Verfügung.
       Neben der Ertragserfassung sollten auch an-  Die Studierenden waren in diesem Zusam-
       sprechende Salatkombinationen mit den Mi-  menhang angehalten, selbstständig auf Re-
       schungspartnern (Blattsalate, Spinat oder Ro-  cherche zu gehen. Anhand der selbst erfass-
       te Bete, Asia-Salate und Rucola) erarbeitet   ten und den bereits vorliegenden Daten ka-
       werden. Nicht nur optisch ansprechend, son-  men die Studierenden sehr schnell zu einem
       dern auch geschmacklich gut aufeinander ab-  Fazit, welche Kulturen sich für einen Anbau
       gestimmt müssen die Kombinationen sein –   im Winter eignen und welche auf Grund von
       da  waren  sich  die  Studierenden  einig.  Die   zu geringem Aufwuchs oder hohem Putzauf-
       Verkostung war für einige Studierende ein   wand eher ungeeignet sind. Zum Beispiel ka-
       Genuss, für andere eher Auftragserfüllung.   men die Studierenden zum Schluss, dass sich
       Die Einordnung erfolgte anhand eines zur   essbare Blüten auf Grund des späten Blühbe-
       Verfügung gestellten  Beurteilungsschemas   ginns eher als Frühjahrskultur im kalten Foli-
       (Abb. 6). Bei den meisten lagen eher herb,   enhaus eignen und als Winterkultur auf
       bittere Kombinationen im Trend. Auch wur-  Grund des Auftretens von Pflanzenkrankhei-
       de festgestellt, dass einige Wildkräuter sehr   ten nicht zu empfehlen sind.



       Landinfo 3/2022                                                                                       21
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